Wenn ich Sie sprechen höre, denke ich nur, was für ein tolles Team das ist! (lacht) Aber bei der aktuellen Situation in der Spieleentwicklung, ist es nicht einfach, ein Spiel in so einem Rahmen zu erstellen – ich meine, mit nur fünf Kernmitgliedern. Daher ist es an sich schon sehr ungewöhnlich und interessant für mich, dass es dieses Team überhaupt gibt.
Ich wusste es! Wir sind etwas Besonderes!
Es stimmt aber! Ich meine, dass sich alle hinter eine zentrale Persönlichkeit stellen und versuchen, ihre Vision umzusetzen und etwas zu perfektionieren, ist ein Gruppenprozess, der nie in einem Team von 50 Personen stattfinden würde.
(lachen)
Ich fand es auch ungewöhnlich und habe Iwata-san mehrmals gefragt, ob wir mit der bestehenden Gruppe weitermachen sollten, aber Sie sagten, es sei alles in Ordnung, also haben wir auch nichts geändert.
Ich dachte, dass diese Gruppendynamik am effizientesten wäre und vor allem Osawa-sans Persönlichkeit am ehesten zur Geltung kommen lassen würde. Und, ähm, wie soll ich das ausdrücken? Ich dachte, es wäre am besten, wenn wir nichts ändern, weil ich wirklich spüren konnte, dass sein Team sich auf das eingeschossen hatte, was nur Osawa-san schaffen konnte und ihn unterstützen wollte.
...
Osawa-san ist sehr ernsthaft, wenn es darum geht, etwas zu entwickeln. Er sagt nicht viel, aber er steckt viel Hingabe auch in die kleinsten Details eines Spiels, aus Respekt für die Spieler. So hat man beim Spielen den Gedanken: „Wow! Er ist wirklich großartig!”
Ja, wenn man das Spiel spielt, fallen einem diese Elemente besonders auf.
Das stimmt. Es sind nur kleine Details, aber sie sind durchdacht. Man spürt, mit welcher Freude am Spiel sie umgesetzt wurden.
Und manchmal macht er Sachen, die anderen Leuten überhaupt nicht auffallen. Takeuchi-san, fällt Ihnen ein Beispiel ein, das nicht so bekannt ist?
Tja, mal sehen. Eine eher unbekannte Sache ist – also, eigentlich können das die Spieler gar nicht wissen, weil es nicht mehr im Spiel ist – dass er ein Bild speziell für die Leute eingefügt hat, die die Software vor dem Erscheinen getestet haben.
Oh, wirklich...
Nur die Tester haben es gesehen. Er setzt diese respektvollen Gesten alleine um, ohne es jemand zu sagen.
...
Gibt es noch mehr Episoden, die Osawa-sans besondere Persönlichkeit unterstreichen?
Jede Menge! Als wir zum Beispiel an „WarioWare Inc.“ gearbeitet haben, haben wir zu zweit eine Demo erstellt. Ich habe die Charaktere und die Haupt-Storyboards gezeichnet und ihm gegeben, aber dann hat er etwas völlig anderes gemacht. Und seine Version hat noch mehr Spaß gemacht! (lacht) Sein Spiel war so spritzig und lebendig, dass ich total begeistert war.
Sie waren nicht irritiert, dass er Ihre Storyboards geändert hatte?
Nein, überhaupt nicht. Wenn ich so denken würde, könnten wir nicht gut als Team arbeiten. (lacht)
Ich verstehe. (lacht)
So war es auch einmal mit dem Sound. Osawa-san bat mich, die Stimmen für die Charaktere und die Sound-Effekte zu machen, und ich erstellte noch einige zusätzlich, die nicht gefordert waren. Während meiner Arbeit habe ich mir vorgestellt, wo ein Husten-Geräusch vorkommen würde, aber als ich sie in der fertigen Version gehört habe, waren sie an Stellen, wo ich sie nie vermutet hätte. Aber er hat sie so eingesetzt, dass sie die beste Wirkung hatten. Ich war schockiert. Ich dachte nur: „Oh, da kommen die also vor?!“
...
Masaoka-san, wie haben Sie Osawa-sans besondere Persönlichkeit erlebt?
Da ich auch Programmierer bin, ist mir zuerst aufgefallen, wie schnell er ist. Wenn ich ihm von einer bestimmten Funktion erzähle, die ich umsetzen möchte, macht er das im Handumdrehen. Und er ist sehr höflich. In jedem Spiel gibt es einen Übungs-Level, und die sind alle besonders durchdacht und zugänglich.
Ahh, das ist mir auch schon oft aufgefallen.
Ich glaube, es ist sein Respekt für die Spieler, der seine Persönlichkeit verdeutlicht.
Das glaube ich auch. Er zerbricht sich den Kopf darüber, an welchen Stellen manche Spieler Schwierigkeiten haben könnten, obwohl er selber diese Stellen beim Spielen mit Leichtigkeit überwinden könnte. Seki-san, was denken Sie?
Also, er ist sehr gut mit Animationen. Ich mache ja auch Animationen. Dabei betone ich häufig die Flüssigkeit der Bewegungen und den Realismus, aber Osawa-san sagt dann: „Probieren Sie es so“, und zeigt mir, was er gezeichnet hat. Diese Illustrationen und die Animation selber sehen immer sehr gut aus. Natürlich programmiert er auch großartig und hat hervorragende Ideen, aber was ich wirklich unglaublich finde, ist, dass er so viel Aufmerksamkeit darauf richtet, dass wirklich alles unterhaltsam ist.
Ah, ich verstehe. Osawa-san, erstellen Sie auch die Pixel-Darstellungen?
Äh... manchmal. Aber selbst wenn, dann werden sie meistens noch von Takeuchi-san und Seki-san überarbeitet.
Aber Sie erstellen das Original?
Manchmal.
Und Sie schreiben alle Texte, nicht wahr?
Ja...die meisten zumindest.
Er kann einfach alles! (lacht)
Er ist sehr vielseitig talentiert.
Er macht alles, außer in Worten auszudrücken, was er eigentlich will. (lacht)
(lachen)
Okay, sagen Sie mir doch alle mal, was Ihnen an „Rhythm Paradise“ am besten gefällt. Fangen wir mit Ihnen an, Seki-san.
Was mir am besten gefällt? Hmm, das muss wohl die Schnipp-Bewegung sein. Diese Steuerung wird im ganzen Spiel verwendet, aber mir gefällt das spezielle Gefühl, wenn man beim Schnippen erst festhält und dann loslässt. Und mir gefällt, dass man mit dieser Bewegung so viele Sachen machen kann.
Ich mag die einfachen Teile des Spiels. Ich habe keinen besonderen musikalischen Hintergrund, also habe ich bei der Entwicklung des Spiels lieber nichts zu Kompliziertes probiert, sondern den einfachen Elementen viel Aufmerksamkeit gewidmet, wie zum Beispiel dem Anschlagen oder den wiederholten Slides.Aber selbst wenn die Struktur einfach ist, ist es dank Tsunku-sans Musik und Osawa-sans Arrangements ein befriedigendes Spiel. Wegen ihrer Platzierung und der Art, wie sie aufgebaut sind, machen die einfachen Aspekte des Spiels viel Spaß. Ich empfehle jedem, diese Teile mal auszuprobieren.
Yone-san?
Okay. Wie Masaoka-kun schon erwähnt hat, sind die Regeln sehr einfach und erfordern nur sehr wenig Vorbereitung vom Spieler, jeder kann also sofort spielen. Und egal, wer man ist, Rhythmusgefühl ist immer wichtig im Leben. Zum Beispiel kann eine Hausfrau das Gemüse besser im Takt schneiden! (lacht) Ich denke, man kann das Rhythmusgefühl, dass man sich im Spiel erarbeitet, in solchen Situationen einsetzen. Ich würde mich freuen, wenn die Leute daran Spaß haben. Es ist ein Spiel, das vielen verschiedenen Menschen Freude machen kann. Daher hoffe ich, dass es auch Leute spielen, die sonst nicht jeden Tag Videospiele spielen.
Takeuchi-san?
Also, es gibt viele Aspekte des Spiels, die man erst versteht, wenn man es wirklich gespielt hat. Daher wünsche ich mir an erster Stelle, dass alle das Spiel mal ausprobieren. Sogar jetzt gibt es noch Sachen, die mich überraschen. Während ich spiele, mache ich alle möglichen kleinen Entdeckungen und erlebe Überraschungen. Das Spiel steckt voller kleiner Momente, die Freude machen. Ich hoffe also, dass es jeder mal ausprobiert. Und, ähm... das war schon alles!
Bevor ich Osawa-san frage, möchte ich erwähnen, was mir selber am Spiel gefällt. Eine Sache, die ich mag, ist Teil des Grundkonzepts. Eigentlich würde man denken, dass man das Spiel leicht schafft, wenn man den eigenen Rhythmus einhält. Aber es gibt im Spiel eine Reihe von Hindernissen, die den Rhythmus durcheinander bringen sollen, zum Beispiel hat man auf einmal eingeschränkte Sicht, oder die Kameraperspektive ändert sich. Ich kann mich darüber amüsieren, wie leicht ich mich verzettele und meinen Rhythmus verliere. (lacht) Mit anderen Worten, ich tappe in alle Fallen, die die Entwickler gestellt haben, und das macht Spaß.Außerdem gefällt mir, wie sich die Klänge bei mir einprägen. Wenn ich gespielt habe, summe ich noch eine Weile die Musik oder höre das Tik-Tak-Geräusch von Pingpong-Schlägern in meinem Kopf. (lacht) Oder ich esse einen Reiskuchen zum Spielrhythmus in meinem Kopf! (lacht) Ähm... wenn ich diese Geräusche auch noch im Kopf habe, wenn ich meinen Verpflichtungen als Präsident des Unternehmens nachkomme, könnte das zum Problem werden.
(lachen)
Das gefällt mir am Spiel. Wenn ich das Spiel spiele, fange ich einfach an zu lächeln. (lacht) Das ist ein weiterer sehr ansprechender Aspekt des Spiels. Entschuldigen Sie bitte meinen kleinen Vortrag. Osawa-san, würden Sie mich bitte ablösen?
Was ich an „Rhythm Paradise“ mag?
Ja, bitte.
...ich mochte schon immer Musik. Vor allem die Rhythmen. Und... ich mag Videospiele. Ich finde „Rhythm Paradise“ macht Spaß, aber was mir am besten gefällt... was mir wirklich Spaß gemacht hat... war, dass alle mit mir zusammengearbeitet haben, als wir das Spiel entwickelt haben. Das hat mir gefallen.
Hmm, ich verstehe. (lacht)
Das ist nicht wirklich eine Botschaft an die Spieler. Es ist mehr ein... persönlicher Kommentar.
Aber ich weiß, was Sie meinen. Wenn Sie nicht gewesen wären, hätten wir das Spiel nie herausgebracht. Wenn wir Tsunku-san nicht getroffen hätten, wäre das Spiel nie erschienen, und wenn dieses Team nicht so zusammengekommen wäre, wäre das Spiel nie fertig gestellt worden. Ich könnte sogar noch weiter gehen: wenn das Unternehmen diesem einzigartigen Team nicht grünes Licht für die Entwicklung gegeben hätte, wären wir nie so weit gekommen. Ich denke also, dass das Spiel aus einer Reihe von außerordentlichen Begegnungen entstanden ist.
Das ist richtig. Die Zufälle haben sich gehäuft. Das haben sie wirklich.
Es wäre toll, wenn das Ergebnis dieser Ereignisse vielen Leuten in die Hände fällt. Ich hoffe, die Spielmusik ertönt bald in den Köpfen von Millionen von Leuten und hört niemals auf!
(lacht)
Tja, ich glaube, damit sind wir fast am Ende. Ähm, haben wir etwas vergessen... Oh, richtig. Ich habe noch eine Frage an Osawa-san. Wie denken Sie über Takeuchi-san?
Hm?
Oh-oh... (lacht)
Oh-oh... (lacht)
Ähm...
Ich habe Angst, es zu hören. (lacht)
Was für ein Mensch ist er so?
Ohne ihn... wäre ich aufgeschmissen.
(lachen laut)
Spirituell... beruflich... wäre ich... aufgeschmissen. (lacht)
Ich verstehe Sie wirklich. (lacht)
Ist diese Antwort... in Ordnung? (lacht)
Völlig in Ordnung. Was ist mit Yone-san?
Er ist... sehr freundlich. Er versteht mich gut... und kann mich aufheitern. Wenn ich betrübt bin, schickt er mir per Email Bilder von Kätzchen.
(lachen laut)
Und d-das heitert Sie auf. (lacht)
Fotos von süßen Kätzchen sind eine große Hilfe. (lacht)
Wenn er morgens total niedergeschlagen aussieht, schicke ich ihm Bilder von Katzen, um ihm zu helfen, sich zu entspannen.
Das machen Sie wirklich?! (lacht)
Manchmal.
Manchmal.
Dafür sollten Sie die Firmen-Email aber nicht verwenden! (lacht)
Wirklich... nur manchmal.
Alles klar. Vielen Dank Ihnen allen.
Wir danken Ihnen!
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