Hinweis: Am 01.11.2013 wurde die SpotPass-Funktionalität von "Nintendo-Briefkasten" eingestellt. Weitere Informationen liefert die Mitteilung über den SpotPass-Service von Nintendo-Briefkasten.
Anscheinend kann Ms. Kitai sich nicht überwinden, es auszusprechen. Mr. Imai übernehmen Sie das? (lacht)
Sie sagte, es wäre irgendwie altmodisch und spießig. (lacht)
(lacht)
Als ich dann mitkriegte, dass alle, die daran gearbeitet hatten, über 30 waren …
Ein Haufen von Typen über 30 hatte mit Comicheften für Mädchen Forschung betrieben, um das Briefpapier zu erstellen; aber für eine junge Frau sah es trotzdem aus wie die Kreation eines Haufens älterer Männer. (lacht)
Wir gaben dann natürlich zurück: „Wenn Sie so eine Super-Expertin sind, warum machen Sie dann nicht selber welche?!“
Sie wurden in das Projekt hineingezogen.
Ja.
Ms. Kitai hat dann also einige Entwürfe erstellt und die waren komplett anders.
Stimmt. Mir ging auf, dass mein künstlerisches Gespür für junge Leute total von ihrem abwich.
Aber wir hatten getan, was wir konnten, um unsere „Girl Power“ auf den neuesten Stand zu bringen! (lacht)
Es hat halt einfach nicht gereicht. (lacht)
(lachen)
Wie viele Arten von Papier hatten Sie denn am Ende?
Wir haben jede Menge entworfen, aber wir haben dann nur die besten ausgewählt. Letztlich haben wir uns dann für 42 entschieden. Ich glaube, die waren fast alle komplett neu.
Ms. Kitai, stammen die alle von Ihnen?
Nein, nein. Da ja schon das Ende der Entwicklung erreicht war, konnte ich das nicht alles alleine machen. Ich habe also Muster dafür erstellt, was für Karten derzeit im Ausland populär sind, und erklärte den Leuten von Denyu-sha ganz genau, worauf es ankam. Und dann trudelten nach und nach wirklich tolle Entwürfe ein.
Das Team, das an dem Briefpapier arbeitete, kapierte schnell, worauf es ankam, nachdem Ms. Kitai die Zügel in die Hand genommen hatte.
Ach übrigens, wie kam es eigentlich zu Nikki, die das Schreiben von Notizen erläutert?
Ungefähr aus denselben Gründen, aus denen wir auch das Briefpapier erstellt hatten. Wir wollten eine Figur haben, die den Benutzern erklärt, wie man schreibt, und die sie zum Schreiben und Zeichnen inspiriert. Bei der Überarbeitung der Software für das Nintendo 3DS-System und die Anpassung für SpotPass wussten selbst wir bei Nintendo am Anfang nicht so ganz genau, was SpotPass eigentlich war!
Ja, so war das damals.
Ich dachte, wir müssten den Benutzern etwas erklären, das wir selbst uns noch gar nicht so recht vorstellen konnten. Ausgangspunkt war also der Bedarf für eine Figur, die derartige Dinge leicht verständlich erklärte.
Zunächst dachten wir an einen Charakter, der plötzlich ins Bild schweben würde wie ein Luftballon. Später experimentierten wir dann mit einer Art Kombination aus Vogel und Geist. Dieser Kandidat schaffte es sogar ins Finale!
Ein Vogel und ein …Geist?
Das war ganz niedlich, sah aber schon irgendwie irre aus. Das Viech konnte eine Notiz für den Benutzer schreiben, hatte also auch so etwas wie Hände. Das war vielleicht auch ein altmodischer Aspekt! (lacht)
(lachen)
Ich glaube, darin zeigte sich unser mangelndes Verständnis von SpotPass. (lacht)
Ihr vages Gefühl des Unverständnisses nahm vogel-geist-artige Gestalt an. (lacht)
Ja, es war ein wirklich markanter Charakter, und somit begann das gesamte Design sich daran anzupassen. Deshalb haben wir ihn dann zwischenzeitlich rausgenommen.
Wir haben dann eine Weile ohne eine Figur weitergemacht, aber wir brauchten unbedingt einen Charakter, der erklärte, wie man Notizen schreibt und die Software verwendet, also hielten wir eine Art Vorsprechen ab.
Vorsprechen?
Ja, sozusagen. Weil es ja für das Nintendo 3DS-System sein sollte, dachten wir, dass Mii-Charaktere gut geeignet wären. Also baten wir Denyu-sha, uns einige vorzustellen.
Wir haben uns dann für das Mii entschieden, das unserer Meinung nach perfekt für diese Software geeignet war.
Und das war Nikki. Damals behauptete irgendjemand bei Denyu-sha, dass ich auf Mädchen mit Brille stünde.
Und? Stimmt das?
Na ja … (lacht) Aber fast alle Mii-Charaktere, die vorgestellt wurden, trugen Brillen.
(lachen)
Haben Sie sich direkt für den Namen Nikki entschieden?
Nikki wurde recht schnell vorgeschlagen, weil man ja ein Tagebuch (Japanisch: nikki) schreiben kann. Ein weiterer Vorschlag war Fumi Kakuyo (Japanisch für „Ich werde einen Brief schreiben“).
Fumi Kakuyo? Das ist aber unwahrscheinlich altmodisch. (lacht)
(lachen)
Wie heißt sie denn im Ausland?
Die Schreibweise ist je nach Sprache etwas anders, aber in der Aussprache klingt der Name immer wie Nikki.
Ah. Aber kein Mensch weiß, dass das auf Japanisch „Tagebuch“ heißt.
Nein. (lacht)
Wer hat die Erklärungsbotschaften geschrieben, die man von Nikki bekommt?
Na, Nikki natürlich! Ich sage ihr einfach, was sie schreiben soll.
Genau. Wir denken alle zusammen mit Nikki eingehend darüber nach, aber sie schreibt die endgültige Fassung.
Sie soll Dinge für Spieler schreiben, die nicht sicher sind, wie sie das Schreiben angehen sollen, also malt sie Katzen und Sterne und Fußabdrücke – eben Dinge, die jeder problemlos kopieren kann. Mr. Imai und Denyu-sha hatten auch schon einige Beispielsätze erstellt, die sie sagen sollte, aber das war eine Anhäufung von Ausdrücken, die heutzutage kein Mädchen verwenden würde! (lacht)
(lacht)
Es hörte sich einfach an, als würden Männer sich zu sehr anstrengen, wie ein Mädchen zu klingen. Nikki hat auch das wieder ausgebügelt.
Tja, ich sagte es ja schon – uns Männern fehlt eben die „Girl Power“!
(lachen)
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